Förderpaket zur E-Mobilität vorgestellt: neuer Ladetarif von Alperia ab 1. März und Ausbau des Ladenetzes auf 1.000 Ladepunkte bis Ende 2026.
Mit einem umfassenden Maßnahmenpaket plant die Landesregierung, der Elektromobilität in Südtirol auf allen Ebenen Schwung zu verleihen. Die Maßnahmen wurden am 27. Februar bei einer Pressekonferenz im Palais Widmann vorgestellt.
Der Mobilitätssektor ist derzeit für 44 Prozent der Treibhausgasemissionen in Südtirol verantwortlich. Aus diesem Grund zielt der Klimaplan Südtirol 2040 darauf ab, den Verkehr mit Verbrennungsmotor durch einen höheren Anteil an E-Fahrzeugen um 40 Prozent zu verringern. Gleichzeitig wird daran gearbeitet, die Personenkilometer im öffentlichen Nahverkehr bis 2030 um 70 Prozent zu steigern. Und nicht zuletzt laufen Studien zum Einsatz von Wasserstofftechnologien für spezifische Anwendungen.
Das Ziel ist es, den Autoverkehr zu reduzieren und stattdessen den öffentlichen Verkehr attraktiver und zugänglicher zu machen. Gleichzeitig hat Südtirol die Chance, sich als Vorreiter der Elektromobilität in Italien zu positionieren – durch gezielte Förderungen für den Kauf von Elektrofahrzeugen, vergünstigte Ladetarife und einen konsequenten Ausbau der Ladeinfrastruktur.
Gezielte Förderung von E-Fahrzeugen und Ladesystemen
In Südtirol ist der Anteil von Elektrofahrzeugen an den privaten Neuzulassungen im Jahr 2024 auf 14,8 Prozent gestiegen. Zum Vergleich: In der EU betrug der Anteil 13,8 Prozent, in Italien 4,16 Prozent. Seit 2018 wurden die Fördermittel für E-Mobilität in Südtirol stetig erhöht: Allein 1,65 Millionen Euro hat das Land 2024 für den Ankauf von Elektrofahrzeugen bereitgestellt (2018 waren es 87.000 Euro). 806.546 Euro an Beiträgen wurden 2024 für die Installation von insgesamt 777 Ladesystemen ausbezahlt (2018 waren es 75.449 Euro für 77 Ladesysteme).
Günstige Ladetarife
Neue Wege geht man in Sachen Ladetarife: Ab 1. März 2025 laden Kunden von Alperia mit dem Tarif EasyCharge Plus ihr Elektrofahrzeug im Neogy-Netz in Südtirol zum Vorteilspreis von 0,35 Euro pro Kilowattstunde (kWh). Für Nicht-Kunden beläuft sich der Tarif auf 0,45 Euro/kWh bzw. auf 0,55 Euro/kWh für Schnelllader. „Wenn man bedenkt, dass der Preis pro Kilowattstunde an den öffentlichen Schnellladesäulen in Italien und Europa zwischen 0,60 und 0,90 Euro liegt, ist das ein bedeutender Preisvorteil“, betont Alperia Generaldirektor Luis Amort. Auch Kunden der Stadtwerke Bruneck und Brixen erhalten das vergünstigte Angebot. Es gilt vorerst bis Ende Februar 2026.
Ausbau der Ladeinfrastruktur im ganzen Land
Auch in der E-Infrastruktur sind die Ziele des Landes klar gesteckt: Bis Ende 2026 soll es insgesamt 1.000 Ladepunkte in Südtirol geben. In jeder der 116 Gemeinden Südtirols wird mindestens eine Ladesäule für E-Autos verfügbar sein.
„Aktuell gibt es 339 installierte bzw. für das erste Halbjahr 2025 geplante öffentliche Ladesäulen von Neogy im Land und damit doppelt so viele Ladepunkte. Dazu kommen innerhalb Juni 2026 weitere 116 Ladesäulen, die über den PNRR 2-Fonds finanziert sind“, erklärt Generaldirektor Amort.
Fit werden für die Elektromobilität
Um die Verbreitung der Elektromobilität weiter zu fördern, braucht es zusätzlich vor allem Information und Bewusstseinsbildung. Das Land Südtirol fördert den Kauf von Elektrofahrzeugen mit bis zu 4.000 Euro und unterstützt gleichzeitig die Installation privater Ladestationen mit bis zu 1.000 Euro.
Saubere Energie für die Verkehrswende
Der wachsende Bedarf an erneuerbarer Energie für batteriebetriebene Fahrzeuge muss gedeckt werden. Daher setzt das Land die Förderungen von Photovoltaikanlagen für Kleinunternehmen fort, die 2023 eingeführt wurde. Seither wurden über 45 Megawatt zusätzliche PV-Leistung installiert. Auch 2025 werden diese Fördermittel weiter nachgefragt, wie 60 allein im Jänner eingegangene Beitragsgesuche zeigen. Diese Entwicklung ist ein wichtiger Schritt für Südtirols Weg in eine emissionsfreie Zukunft.
Die Fördermaßnahmen für Elektromobilität haben (v.l.n.r.) Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider, Landeshauptmann Arno Kompatscher, Alperia-Generaldirektor Luis Amort, Green Mobility-Projektleiterin Verena Schnitzer und Mobilitätsressortdirektor Martin Vallazza vorgestellt. (Foto: LPA/Fabio Brucculeri)